Die Krankenversicherung in der Schweiz für ältere Menschen: Leitfaden 2025

Die Krankenversicherung in der Schweiz für ältere Menschen: Leitfaden 2025

Die Schweiz verfügt über ein gut organisiertes Gesundheitssystem, das allen Bewohnerinnen und Bewohnern eine umfassende medizinische Versorgung bietet.

Für Menschen ab 55 Jahren ist die Wahl einer passenden Krankenversicherung besonders wichtig, um im Alter eine verlässliche Gesundheitsversorgung sicherzustellen.


Das Schweizer Gesundheitssystem im Überblick

In der Schweiz gilt eine Krankenversicherungspflicht gemäß dem Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG/LAMal).

Für ältere Personen bedeutet dies, dass eine Grundversicherung obligatorisch ist, während Zusatzversicherungen freiwillig abgeschlossen werden können.

Diese Struktur stellt sicher, dass alle Einwohner unabhängig vom Einkommen Zugang zur medizinischen Grundversorgung erhalten.

BereichBeschreibung
Grundversicherung (KVG/LAMal)Deckt Arztbesuche, Medikamente, Spitalaufenthalte und Standardbehandlungen ab. Prämien variieren je nach Kanton und gewähltem Versicherungsmodell.
ZusatzversicherungDeckt Leistungen wie Einzelzimmer im Spital, alternative Medizin oder Auslandbehandlungen ab. Beiträge steigen mit dem Alter.
PrämienverbilligungenKantone gewähren Zuschüsse für Personen mit tiefem Einkommen, um die monatliche Belastung zu reduzieren.

Quellen: Bundesamt für Gesundheit (BAG), Comparis, Moneyland.ch (2025).


Wie wählt man die passende Krankenversicherung?

Für Personen ab 55 Jahren sind drei Faktoren entscheidend: Leistungsumfang (Deckung), Versorgungsnetz und Kostenstruktur.

1. Deckung

Die Grundversicherung deckt ärztliche Behandlungen, Medikamente und Spitalaufenthalte ab.

Zusatzversicherungen können sinnvoll sein, wenn regelmäßige Spezialbehandlungen, alternative Therapien oder Auslandsschutz gewünscht sind.

Bei älteren Menschen ist zu prüfen, ob chronische Krankheiten und Reha-Leistungen umfassend berücksichtigt werden.

2. Versorgungsnetz

Der Zugang zu Fachärzten und Spitälern hängt stark vom Wohnkanton ab.

Modelle wie das Hausarztmodell oder die HMO-Variante bieten koordinierte Betreuung zu günstigeren Prämien.

Auch Telemedizin gewinnt an Bedeutung, insbesondere in ländlichen Regionen mit begrenztem Fachärzteangebot.

3. Kostenstruktur

Die monatliche Prämie hängt von Wohnort, Versicherungsmodell und gewählter Franchise (Selbstbehalt) ab.

Ein höherer Selbstbehalt reduziert die Prämie, erhöht aber im Krankheitsfall die Eigenkosten.

Im Durchschnitt gelten 2025 folgende Prämienbereiche:

Alter (Jahre)Monatliche Prämie (Grundversicherung)Bemerkung
55–64CHF 320–450Abhängig von Kanton und Franchise-Modell
65–74CHF 350–500Größerer Bedarf an Spezialleistungen möglich
75+CHF 380–550Zusatzversicherung oft empfehlenswert

Durchschnittswerte basierend auf Daten von HelloSafe (2025). Tatsächliche Prämien variieren nach Kanton und Modell.


Unterstützung und Vergünstigungen für ältere Versicherte

  • Prämienverbilligungen: Personen mit tieferem Einkommen können kantonale Zuschüsse beantragen.

  • Solidaritätsprinzip: Prämien in der Grundversicherung sind für Erwachsene ab 26 Jahren unabhängig vom Alter ähnlich strukturiert.

  • Zusatzversicherungen: Prämien steigen mit zunehmendem Alter, daher lohnt sich ein frühzeitiger Abschluss.

  • Versicherungspflicht im Ausland: Schweizer Rentenbezüger mit Wohnsitz im Ausland unterliegen speziellen Regeln gemäß BAG.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG), Moneyland.ch, HelloSafe.ch.


Was sollte man wissen, bevor die Prämienverbilligung abläuft?

  • Die kantonale Prämienverbilligung wird jeweils für ein Kalenderjahr gewährt und muss regelmäßig erneuert werden.

  • Vor Ablauf der Frist ist es wichtig, zu prüfen, ob die Voraussetzungen weiterhin erfüllt sind und welche Unterlagen für eine Verlängerung erforderlich sind.

  • Wer den Antrag rechtzeitig stellt, kann vermeiden, dass der Anspruch auf finanzielle Unterstützung für die Krankenversicherungsprämien verloren geht.

  • Informationen zu Fristen und Antragsverfahren sind auf den Webseiten der jeweiligen Kantone und beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) abrufbar.


Praktische Tipps für den Versicherungsabschluss

  1. Vergleiche zwischen Kantonen durchführen: Prämien können sich stark unterscheiden (z. B. Zürich vs. Appenzell).

  2. Franchise sorgfältig wählen: Eine höhere Franchise senkt die monatliche Belastung, erhöht aber die Eigenkosten im Krankheitsfall.

  3. Zusatzversicherung gezielt nutzen: Nur bei tatsächlichem Bedarf für Komfort oder spezielle Leistungen abschließen.

  4. Anspruch auf Prämienverbilligung prüfen: Viele Kantone bieten Online-Rechner zur Selbsteinschätzung an.


Fazit: Vorsorge sichert Versorgung und finanzielle Stabilität

Für ältere Menschen in der Schweiz bleibt die Grundversicherung die Basis der medizinischen Absicherung.

Eine informierte Wahl von Zusatzoptionen und Modellen hilft, Kosten zu optimieren und gleichzeitig qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.

Frühzeitige Planung, transparente Vergleiche und Nutzung kantonaler Vergünstigungen tragen dazu bei, Gesundheitsausgaben im Alter kontrollierbar zu halten.


Quellen und Referenzen:

Mehr Informationen beim Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Mehr Informationen beim Bundesamt für Gesundheit (BAG)